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Nachruf
Anjali am 13.03.2015 um 09:28
Wenn ich bisher mit dem Tod konfrontiert wurde, habe ich immer auf Pterry zurückgegriffen, um damit umzugehen. Ich habe an all die wunderschönen Stellen gedacht, in denen er das Enden eines Lebens beschreibt: Der Tod von Frau Flinkwert, Fräulein Verrat, des Schwärmers... Ich habe an all die verrückten Stellen gedacht, in denen es ihm gelingt, einen über das Sterben lachen zu lassen: Windle Poons, Reg Schuh und natürlich diverse kleine Witze am Rande... Und natürlich habe ich immer an Tod gedacht – diese geniale Figur, die all die Weisheit und den Witz Pterrys vielleicht am besten verkörpert.
Als Kind habe ich große Angst vor dem Tod und dem Sterben gehabt und diese Angst hat sich noch lange als ein gewisses Unbehagen in mir gehalten. Erst als ich – ungefähr mit 16 – Pterry kennenlernte, gelang es mir, diese Angst und das Unbehagen zu besiegen. Ja, Pterry lehrte mich sogar, den Tod sympathisch zu finden und das Sterben mit Humor zu betrachten. Der Tod... einzige Gerechtigkeit und letzter Freund.
Genaugenommen ist Pterry der Meister des Todes. Auf die Schnelle fällt mir kein Schriftsteller, Dichter oder sonstiger Schreiberling ein, der sich intensiver, umfassender und gewitzter mit diesem Thema auseinander gesetzt hat. In seinen Büchern findet sich zwischen all den Witzen mehr Weisheit, als in manch dicken Wälzern großer Dichter oder Philosophen. Vielleicht gerade weil Pterry nie für sich beansprucht hat, weise zu sein und viel lieber witzig sein wollte.
Was also soll man diesem großen Meister sagen? Was kann man ihm mitgeben?
Danke!
Danke, für all die wundervollen Bücher; all diese Geschichten, die mich so oft zum lachen brachten und zum weinen.
Danke, für alles, was du mich gelehrt hast; für die Hoffnung, die du mir so oft gegeben hast, in dieser Welt voller Wahnsinn weiter zu machen und nicht zu vergessen, wer ich bin und vorauf es ankommt.
Danke für dieses Etwas, was in in deinen Geschichten lebt... danke für den Glauben daran, dass es etwas gutes in der Welt gibt, wenn man sie aus der richtigen (humorvollen) Perspektive betrachtet und solange man selber daran glaubt.
Danke auch, für die Freunde, die ich durch deine Bücher gefunden habe; Menschen, die dieses Etwas in sich tragen und durch die es existiert!
Du bist einer von den Großen, weil du nie „groß“ sein wolltest; du bist weise, weil du nie „weise“ sein wolltest; deine Geschichten verdienen die Ewigkeit, weil sie nie „Literatur“ sein wollten. Du bist gegangen – wohin auch immer – deine Geschichten bleiben.
Wenn du einmal vor „den Großen“ stehen wirst, kannst du ihnen ins Gesicht sehen und lachen und die, die wirklich groß sind, werden zurück lachen.
Ich wünsche dir Frieden, Glück und die Erfüllung aller Wünsche, die du jetzt noch haben kannst!
Mein Beileid für deine Familie und Freunde; alle Worte der „Weisheit“ können die Tränen der Trauer nicht trocknen.
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