Lady Arden Grey, die Gräfin Huntley, lebt in Lodon im Jahr 1898, dem Zeitalter der Dampfmaschinen, Automaten, Luftschiffe und vieler ungewöhnlicher neuer Erfindungen. Seit nunmehr sieben Jahren vermisst sie ihren Ehemann Lucas. Und langsam wird die Zeit knapp, denn bald kann er für tot erklärt werden und sein Bruder erbt den Titel des Grafen und mit ihm das Anwesen auf dem Arden wohnt. Arden hat nach dem spurlosen Verschwinden ihres Mannes angefangen für die Agentenorganisation Wardens of the Realm zu arbeiten. Diesen Beschützern des englischen Königreichs gehörten sowohl Lucas wie auch ihr verstorbener Vater an. In dieser Aufgabe wird sie von Scotland Yard zu einem grausamen Mordfall an einer jungen Frau gerufen. Auf dem Rückweg erspäht sie kurzzeitig einen Verfolger, den sie für ihren Ehemann hält. Und tatsächlich, als sie nachts erwacht ist Lucas über sie gebeugt und hat die Hände an ihren Hals gelegt. Als sie ihn anspricht, schreckt er auf, springt durch die Scheibe ihres Balkons und entkommt in die dunkle Nacht.
Lucas wurde von den Gegenspielern der Wardens, der Company, einer Gehirnwäsche unterzogen. Er kennt weder seine Vergangenheit noch seinen Namen. Unter dem Pseudonym Five tötet er für die Wardens Menschen, von denen ihm gesagt wird, dass sie England bedrohen. Doch als er an Ardens Bett steht, kommen einige Erinnerungen zurück und er kann seinen Auftrag nicht ausführen. Der Doktor der Company nimmt sich diesem Problem an und injiziert Lucas weitere Drogen, die seine Erinnerungen erneut trüben. So vergisst er sogar den ersten Mordversuch an seiner Frau und macht sich erneut auf den Weg sie zu töten. Doch immer mehr Erinnerungen dringen zu ihm durch und schließlich konfrontiert er Arden, um zu erfahren, wer er wirklich ist. Freiwillig lässt er sich in das Gefängnis der Wardens bringen, wo versucht wird, die Geräte der Company aus seinem Kopf zu entfernen und herauszufinden, ob er Opfer oder Verräter ist.
Einerseits freut sich Arden, dass ihr Ehemann endlich wieder aufgetaucht ist. Doch die Freude wird überschattet von der Angst davor, dass er nicht mehr derselbe ist, dass er vieles aus ihrem gemeinsamen Leben vergessen hat und dass ihn die Wardens umbringen könnten, weil er ihnen nicht beweisen kann, dass er kein Verräter ist. Auch Ardens Erinnerungen daran, dass in ihrer Ehe nicht alles rosig lief, kommen zurück. Umso mehr Zeit sie in seiner Gegenwart verbringt, um so mehr seiner schlechteren Eigenschaften, an die sie in den Jahren der Sorge um ihn nicht mehr gedacht hat, fallen ihr wieder ein. So hatten für Lucas häufig seine Aufträge für die Wardens die höchste Priorität und sie musste zurückstecken. Und nun ist sie selber Teil der Wardens und muss ihren eigenen neuen Pflichten nachkommen. Sie sind beide nicht mehr die Personen, die sie sieben Jahre zuvor gewesen sind. Bevor sie viel darüber nachdenken kann, wird sie jedoch erneut zu Scotland Yard gerufen.
Es wurde ein weiterer Mord an einer jungen Aristokratin verübt und wieder wurde dem Mädchen bei lebendigem Leibe das Herz herrausgerissen. Wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass ein Mörder Jagd auf Debütantinnen macht, werden die Eltern ihre Kinder zur Sicherheit ins Umland bringen und ohne potentielle Opfer wird der Täter sicher auch wieder untertauchen und vielleicht nie gefunden werden. Lord und Lady Huntley mischen sich also unter die Besucher von Bällen, um den Täter aufzuspüren. Doch hier sind sie ein leichtes Ziel für die Assassinen der Company, die nun auf sie beide Jagd machen.
Im Mittelpunkt von Heart of Brass steht die Beziehung von Arden und Lucas, deren schwierige Vergangenheit, riskante Gegenwart und wackelige Zukunft. Die beiden lernen sich neu vertrauen und lieben und schaffen es letztendlich die Vergangenheit ruhen zu lassen, um sich eine Chance für eine gemeinsame Zukunft zu geben. Man merkt dem Buch das Romance-Genre sehr an. Die Protagonisten sind von betörender, aber individueller Schönheit und Stärke, die Anziehungskraft zwischen ihnen ist gewaltig und am Ende ihre Liebe größer denn je. Selbst Ardens sehr häufig deutlich gemachtes Alkoholproblem scheint sie zum Schluss einfach abzulegen. Ihrem Mann kann sie sich, für die Zeit untypisch, gleichstellen. Es ist alles ein wenig zu perfekt und reißt einen dadurch schon mal aus der Geschichte heraus. Die Rahmenhandlung für diese Romanze um die befeindeten Geheimorganisationen ist jedoch gelungen. Nur der Erzählstrang um den Mädchenmörder gerät zu kurz und endet auch wieder zu plötzlich. Zwar wird die Steampunk-Welt der Wardens und deren Geschichte mit der Company nicht detailliert eingeführt, doch scheint sie auf soliden Füßen zu stehen. Weitere Bände in ihr mit in Heart of Brass eingeführten Nebenfiguren folgen.
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