S. / S. - Das Schiff des Theseus besteht aus dem fiktionalen Buch Ship of Theseus aus dem Jahr 1949 des fiktionalen Autors V. M. Straka. Dieses Buch wird immer wieder von den Studenten Eric und Jen für den jeweils anderen zurückgelassen. Über Kommentare, die sie in die freien Bereiche der Seiten kritzeln und Artefakte, die sie in das Buch legen, tauschen sie Nachrichten aus und lernen sich kennen. Nach anfänglichen Misstrauen, da sie beide auf diesem Gebiet gebrandmarkt sind, versuchen sie über ihre Nachrichten gemeinsam die Wahrheit hinter der Autorschaft des Buches herauszufinden. In der Fachwelt herrscht Uneinigkeit darüber, ob es V. M. Straka jemals gab oder ein anderer Autor ihn nur als Pseudonym erfunden hat. Vielleicht ist auch nur Ship of Theseus, sein letzter Band, dessen Ende angeblich verloren gegangen ist, von seinem Übersetzer verfasst worden, um Kontakt mit Straka aufzunehmen. Theorien gibt es viele und beiden steigern sich immer mehr in die Suche hinein, finden versteckte Codes in den Fußnoten und Parallelen zum Leben von mehreren Autoren in der Geschichte im Buch. Eric bekommt Gelder von einem unbekannten Sponsor und nutzt diese um einige Forschungsreisen zu unternehmen. Über seine Entdeckungen berichtet er Jen mit Hilfe von Postkarten, die sie im Buch ablegt. Langsam wächst ihr Vertrauen ineinander und ihre Zuneigung zueinander. Allerdings müssen sie feststellen, dass nicht nur Erics ehemaliger Professor Moody, der mit Hilfe von Erics ehemaliger Freundin Ilsa Erics Forschungsmaterial gestohlen hat und ihn von der Universität hat werfen lassen, auf der Suche nach dem echten Straka ist, sondern auch immer wieder unbekannte Männer auftauchen, die Jen beobachten und sogar Brandanschläge verüben.
Die Handlung von Ship of Theseus begleitet einen Mann, der durch die Straßen einer ihm unbekannten Stadt wandert. Er weiß nicht wo er ist und wer er ist. Lediglich ein Symbol, ein S, fällt ihm immer wieder auf und er spürt, dass es wichtig ist. Als er in einer Bar eine Frau anspricht und sie fragt, ob sie vielleicht weiß, wer er ist, wird er betäubt und entführt. Er erwacht auf einem Schiff. Mit einer Ausnahme ist die Besatzung stumm. Ihnen wurden die Lippen zusammengenäht. Die einzige Person, die halbwegs sprechen kann, scheint sich den Mund wieder aufgeschnitten zu haben und beantwortet die Fragen des Mannes gar nicht oder nur sehr rätselhaft. Er erfährt, dass das Schiff keinen Namen hat, aber nicht, wohin es fährt. Sein eigener Name ist angeblich S. und damit endet schon das Gespräch. Kurze Zeit später nimmt die Besatzung einen Mann von einem anderen Boot auf und auch ihm werden die Lippen zugenäht. S. ist verängstigt und als das Schiff in Sichtweite einer Küste in einen Sturm gerät, geht er über Board und schwimmt an Land. Hier gerät er mitten zwischen die Fronten zwischen protestierenden Arbeitern einer Waffenfabrik und den skrupellosen Agenten des Besitzers.
Am Ende des Buches haben Eric und Jen eine solide Theorie darüber, wer Straka und S. waren und was in den letzten fast 100 Jahren alles passiert sein könnte. Sie haben dem jeweils anderen über ihre Nachrichten und ins Buch gesteckte Briefe viele Details aus ihrem Leben offenbart und eine Beziehung zueinander aufgebaut. Das zurückgelassene und gefundene Buch hat sie an der richtigen Stelle im Leben erwischt. Jen hatte Probleme in der Uni und mit ihren Eltern und Ängste über ihre Zukunft nach ihrer Ausbildung und Eric schlich sich für eine Weiterführung seiner Forschungsarbeiten immer wieder in die Universitätsbibliothek, nachdem er von seinem Professor und seiner Freundin hintergangen wurde. Nun haben die beiden eine Beziehung und Hoffnung. Was sie noch nicht haben, sind Beweise für ihre Theorien, ein fertiges Buch, jemanden, der es für sie verlegen würde und Schutz vor ihren Verfolgern. Das Buch endet mit einem Neuanfang in ihrem Leben.
S. / S. - Das Schiff des Theseus ist das am aufwändigsten gestaltete Buch, das in großer Auflage produziert wird und ich bisher gelesen habe. Zwischen den künstlich vergilbten Seiten einer nachgemachten Bibliotheksausgabe von Ship of Theseus finden sich über 20 liebevoll gestaltete Artefakte. Dazu zählen unter anderem Postkarten von Erics Reisen, Fotokopien alter Dokumente, handgeschriebene Briefe und eine handgezeichnete Karte auf einer Servierte des Campuscafés. Die Seiten sind über und über bedeckt mit Jens und Erics Kommentaren und Botschaften in verschiedenen Farben und Handschriften. Das macht das Buch zum einen wunderschön, zum anderen aber auch etwas schwer zu lesen, da immer mal wieder etwas herausfällt. S. / S. - Das Schiff des Theseus braucht eine Weile, bis es in Fahrt kommt. Anfangs ist die Geschichte des unbekannten Mannes nicht sehr spannend und die Notizen im Buch befassen sich noch hauptsächlich mit der Literaturanalyse. Doch irgendwann ist man dann gefesselt, wenn Jen und Eric sich näher kommen und S. immer tiefer in den Kampf gegen den Waffenhersteller verwickelt wird und nicht mehr ganz so passiv durch die Handlung geschleift wird. Dank der Notizen werden dann auch die Parallelen zu Strakas Leben und einer ganz anderen Liebesgeschichte deutlich.
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S. / S. - Das Schiff des Theseus