Als Doktor Madeleine Maxwell einen Brief von ihrer ehemaligen Lehrerin Sibyl De Winter erhält, die sie zu einem Jobinterview in St Mary's, einem geschichtlichen Forschungsinstitut einlädt, ahnt sie noch nicht, in was sie da hineingestolpert ist. Bei ihrem Rundgang durch das Institut fallen der Frühgeschichtlerin einige merkwürdige Sachen auf. Wozu braucht man hier beispielsweise einen Hawking Hangar? Und warum sind alle Mitarbeiter so verhalten, wenn sie erfahren, dass sie ihr Interview noch nicht hinter sich gebracht hat? Schließlich liefert Frau De Winter sie bei Direktor Bairstow ab und das Vorstellungsgespräch beginnt. Sie scheint einen guten Eindruck zu machen, doch als sie fragt, was in St Mary's wirklich vorgeht, muss sie erst einen Stapel Verschwiegenheitserklärungen unterzeichnen, bevor ihr Doktor Bairstow antwortet. Im Institut erforscht man die Geschichte, indem man sie besucht und mit eigenen Augen beobachtet. Eine nicht ganz ungefährliche Methode, denn die Geschichte wehrt sich gegen Eingriffe und so manches Forschungsteam ist von seiner Reise nicht zurückgekehrt.
Bevor sie jedoch mit ihrer Forschungsarbeit anfangen kann, müssen sie und eine Handvoll weiterer Rekruten das Ausbildungsprogramm hinter sich bringen. Für Madeleine heißt es nun wieder die Schulbank drücken, ihr Doktortitel ist erstmal nichts mehr wert, sie ist nur noch Max. Das Programm ist hart, die Prüfungen schwer und die Durchfallquote ist hoch. Nach und nach scheiden immer mehr Rekruten aus. Irgendwann nähern sich die Abschlussprüfungen und für Max steht die erste Zeitreise an. Es soll sich nur um einen Testsprung nach Shrewsbury im fünfzehnten Jahrhundert handeln. Die Zeitmaschine zählt den Countdown runter, alles wird weiß und dann ist da nichts, was Madeleine auf ihren Monitoren entdecken kann. Sie erblickt lediglich eine karge, kalte Landschaft, anstelle des englischen Dorfes. Da ihr keine direkte Gefahr droht, beschließt sie, die sechs Stunden auszusitzen. Erneut beginnt der Countdown der Zeitmaschine zu zählen. Doch als er im einstelligen Bereich angekommen ist, stoppt er plötzlich und der Computer schaltet sich aus. Nun ist Madeleine gestrandet. Sie weiß weder wo noch wann und wahrscheinlich weiß das auch niemand in St Mary's, wo man sie in Shrewsbury erwartet. So langsam macht sich bei ihr Panik breit.
Anfangs scheint es so, als würde es in den Chronicles of St Mary's / Die Chroniken von St. Mary's darum gehen, dass Max und ihre Kollegen in die Vergangenheit reisen, die Geschichte beobachten und dabei aufpassen müssen, nicht bei einem Unglück zu sterben. Für eine ganze Reihe klang das jedoch wenig vielversprechend und kaum spannend umsetzbar. Doch nach einer Weile wird klar, dass es noch andere gibt, die in der Zeit herumreisen und kein besonderes Interesse daran haben, die Geschichte unberührt zu lassen. Diese Gruppe stellt eine große Gefahr dar. Immer wieder versuchen sie die Missionen von St Mary's scheitern zu lassen, so dass das konkurrierende Programm eingestellt wird. Dabei schrecken sie auch nicht vor Morden zurück, wie Max am eigenen Leib erfahren muss. Während man in St Mary's kaum etwas Genaues über diese mächtigen Gegenspieler weiß, haben diese jedoch schon das Forschungsteam infiltriert. Im späteren Verlauf erreicht die Handlung dann ein hohes Tempo. Jedes Mal, wenn die Hauptcharaktere sich auf die Routine einer Aufgabe eingelassen haben, passiert eine Katastrophe und es sterben Menschen.
Irgendwie bin ich mit Max nicht warm geworden, mit der Geschichte an sich jedoch schon, so dass ich auch den nächsten Band der Reihe lesen werde, um herauszufinden, wie es weiter geht. Es sind noch viele Fragen offen, jedoch bin ich mir nicht sicher, dass diese in den weiteren Bänden noch adressiert werden. Max hatte eine traumatische Kindheit, man erfährt aber nicht, wieso. Das Buch spielt in der nahen Zukunft, allerdings ist unbekannt, wann genau. St Mary's verfügt über Zeitreisetechnologie, aber es wird mit keiner Silbe erwähnt, nach welchem Prinzip diese funktioniert oder womit sie betrieben wird. Die Zeitmaschinen scheinen nie das Problem zu haben, dass ihnen der Strom ausgeht. Wenn Zeitreise in anderen Büchern oder Filmen auftaucht, ist sie meist mit großen technischen Problemen und extremen Energieaufwänden verbunden. Hier scheint das bisher nicht der Fall zu sein. Dass Paradoxa bei ihrer Arbeit entstehen, wird hingenommen und Max auf ihre Nachfrage diesbezüglich damit vertröstet, dass darüber nachzudenken nur Kopfschmerzen verursachen würde. Vielleicht eine gezielte Taktik der Autorin, die entweder selbst keine Erklärung hat und einfach ihre Geschichte präsentieren möchte oder die gezielt den Fokus mehr auf das Leben der Charaktere legen möchte. Dies ist sehr emotional, gewalttätig und häufig auch schnell vorbei.
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