Logen Ninefingers hat alles verloren. Seine Familie und Freunde wurden von den Shanka getötet. Er selbst, der früher einmal der gefürchtetste Mann im Norden war, ist der einzige Überlebende des neuesten Angriffs und kann sich nach einem Sturz in einen Fluss gerade so in die Berge retten. Nun überlegt er, wie es für ihn weitergehen soll. Er könnte versuchen, die Shanka anzugreifen und seine Familie zu rächen, doch das wäre der sichere Tod ohne die Aussicht, auch nur einen der Bastarde zu töten. Die Geister verraten ihm, dass ein mächtiger Zauberer im Süden auf der Suche nach ihm ist. Das weckt Logens Interesse und er schlägt sich in die Richtung durch die Wälder. Statt eines Zauberers erwartet ihn hier jedoch nur dessen kränklicher Lehrling Malcus Quai, der Logen abholen soll.
Inquisitor Glokta ist nur noch ein Krüppel. Früher einmal war er der schönste und mutigste Colonel in der Armee. Doch er wurde gefangen genommen und zwei Jahre gefoltert. Nun foltert er selbst die Feinde des Königs der Union. Durch die Gefangennahme eines einflussreichen Händlers erweckt er die Aufmerksamkeit des Leiters der Inquisition, Arch Lector Sult, der ihn beauftragt den Meister der Münze festzunehmen und ihm bis zum nächsten Morgen ein unterschriebenes Geständnis über begangenen Hochverrat zu liefern. Glokta ist fasziniert von der Aufgabe. Sie könnte seiner Karriere sehr förderlich sein oder ihn das Leben kosten.
Captain Jezal dan Luthar residiert ebenfalls in der Hauptstadt der Union und bereitet sich auf eine Fechtmeisterschaft vor. Der Sieg ist mit viel Prestige verbunden und könnte seine Karriere, die er sich bisher über seinen Stand und das Vermögen seiner Familie erkauft hat, weiter vorantreiben. Aus den Siegern der Vorjahre wurden stets einflußreiche Männer. Das harte Training unter seinem Vorgesetzten sagt ihm jedoch gar nicht zu. Der verwöhnte junge Mann würde seine Tage lieber mit den schönen Seiten des Lebens verbringen.
Die ganze Welt scheint sich unterdessen auf Kriege vorzubereiten. Im Norden greift Bethod, der selbsternannte König der barbarischen Stämme, nach Angland, dem nördlichsten Land der Union, während sich in seinem Rücken die Shanka auf einen Angriff auf die Menschen vorbereiten. Im Süden bereiten sich die Gurkish darauf vor, den Krieg im Norden als Gelegenheit auszunutzen, um die Union an einer weiteren Front zu attackieren.
Joe Abercrombies Stil in The Blade Itself / Kriegsklingen ist ausführlich und teilweise ein wenig langatmig. Seine Art, die Sprache zu verwenden, die mir in den Shattered Sea / Die Königs-Romane so viel Spaß bereitet hat, deutet sich in diesem hervorragenden Erstlingswerk jedoch schon an.
Die Hauptcharaktere sind in diesem Buch nicht die typischen Helden oder auch nur große Sympathieträger. Sie sind aber dennoch oder gerade deswegen sehr interessant. Die Welt in der sie leben ist brutal und realistisch, was sie geprägt hat.
The Blade Itself / Kriegsklingen ist ungewöhnlich und unterhaltsam. Die Geschichte ist nur der Auftakt der Trilogie und eher eine Vorbereitung auf die eigentlichen Abenteuer der Protagonisten. Worum es dabei gehen wird, wird nur sehr vage angedeutet. Die Spielfiguren sind nun auf dem Brett positioniert und ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird.
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The Blade Itself / Kriegsklingen