Die in Wedora gestrandete Tomeija gerät in eine Prüfungssituation anderer Art: Als sie während des großen Sturms an einer offenen Tür vorbeikommt und diese schließen will, findet sie im Inneren ein Blutbad vor. Kaum betritt sie das Haus, wird sie mit Körperteilen beworfen und von herbeieilenden Wachen des Mordes an den Bewohnern beschuldigt. Tomeija kann jedoch immer mehr Ungereimtheiten in der Situation aufzeigen und sich ihrer Gegner erwehren, bis plötzlich Sarash, die Vertraute und Botin des Herrschers, das Theaterspiel beendet. Der Herrscher hat Tomeija auserkoren, seine Sonderermittlerin in Wedora zu werden. Da sie selbst nicht aus der Welt stammt, hat sie die besten Voraussetzungen, um den Sumpf aus Verbrechen und Korruption zu bekämpfen, der sich in den letzten zweihundertfünfzig Jahren in der Wüstenstadt gebildet hat. Ihre erste Aufgabe wird die Aufklärung eines echten Mordes, der sich in der Festung Sandwacht außerhalb der Stadt zugetragen hat. Die Festung wird nur von Soldaten bewohnt, die in ihrer eigenen Welt leben und auf eine Außenstehende nicht freundlich reagieren werden...
Liothan, mit dem Tomeija in Wedora gestrandet ist, leidet unterdessen unter großer Langeweile. Sein Studium der Magie kommt nicht recht voran. Die Zauber wollen ihm einfach nicht gelingen. Er sinniert darüber, stattdessen eine eigene Diebesbande zu gründen. Doch bevor er aufbrechen kann, um sich geeignete Leute zusammenzusuchen, erinnert er sich wieder an den geheimen Schacht in dem Haus, das die Beiden als Belohnung für die Rettung des Herrschers erhalten haben. Bisher kam er nicht dazu, diesen zu erforschen und vielleicht kann sich dieser sich beim Bewegen durch die Stadt als hilfreich erweisen. Kurzerhand sucht er sich eine rudimentäre Ausrüstung zusammen und öffnet den Zugang in der Wand. Er muss viele Meter hinab klettern, bis er endlich den Boden des Tunnels erreicht. Hier erwartet ihn ein alter Sprengstoff und ein Zugang zu den wertvollen Wasservorräten der Wüstenstadt. Und nicht nur diese, in den Verließen unter der Stadt findet Liothan hunderte von fremden Kreaturen, die seit langem die Auslöschung der menschlichen Bevölkerung planen. Um die Zerstörung der Stadt aufzuhalten, lässt er sich auf einen Deal mit den Kreaturen ein. Sein Plan sieht vor, dass er Anführer aller Diebe in Wedora wird und den kompletten Handel kontrolliert, um so den Kreaturen die Möglichkeit zu geben, die Stadt zu übernehmen. Es ist sein Versuch, die Ambitionen der Kreaturen in weniger katastrophale Bahnen zu lenken. Es könnte auch seinem Verlangen nach einer kriminellen Zukunft entgegenkommen oder ihn in Konflikt mit Tomeija und ihrer neuen, geheimen Aufgabe als Gesetzeshüterin bringen...
Tomeija startet währenddessen ihre Ermittlungen in der Festung, wo man ihr offensichtlich einige Dinge verheimlichen will. Kaum stößt sie auf erste Hinweise, versucht man sie und die Menschen mit denen sie redet, zu töten. Im Kerker der Festung trifft sie den Kannibalen Irian wieder, der ihr seine Hilfe anbietet. Das Verwirrspiel in Sandwacht endet dank aufgebrachter Geister in der Zerstörung der Anlage und einer Unmenge an Toten. Tomeija kehrt mit Antworten und zwei Mitgliedern für ihre neue Ermittlungseinheit nach Wedora zurück.
Erneut finden sich die beiden Protagonisten und Freunde für größere Teile des Romans auf verschiedenen Seiten wieder, bis sie gemeinsam für die Rettung der Stadt kämpfen müssen. Im Süden braut sich ein großer Krieg an, in dessen Vorbereitungen Tomeija und Liothan immer wieder verwickelt werden und der letztendlich über das Schicksal der Stadt entscheiden wird, wenn am Ende alle Handlungsstränge zusammenlaufen.
Eine Nebenhandlung des Buchs findet Telonia, ihrer alten Heimat, statt. Diese leidet noch immer unter dem Wirken von Durus, dem Bösewicht aus dem ersten Band der Reihe. Sein letzter Zauber verwandelt das Reich nach und nach in eine Wüste voller tödlicher Kreaturen.
Ich war etwas traurig, in der Danksagung zu lesen, dass Sandmeer-Chroniken mit diesem Band abgeschlossen ist. Dabei bietet Wedora noch viel Potenzial. Die Welt ist mit ihren Völkern, Sprachen, Kulturen und ihrer Hintergrundgeschichte großartig ausgearbeitet. Es gibt zudem im Roman einige Andeutungen über mögliche weitere Handlungen, wie die Legende der Drachen, die eines Tages aufsteigen und die Stadt vernichten sollen oder Liothans Experimente, die Macht der Monde aus Menschen zu ziehen. Ich hoffe, dass sich Markus Heitz irgendwann nochmal dazu entschließt, nach Wedora zurückzukehren, denn das Lesen von Wedora - Schatten und Tod hat mir sehr viel Spaß bereitet.
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Wedora - Schatten und Tod