Shernay lebt abgeschieden im Tal der Reyalun. Hier sieht man sich als die im Geheimen arbeitenden Bewahrer des Wissens der Acht Reiche. Alles wird niedergeschrieben, archiviert und von jeder Generation wieder gelernt. Die Welt weiß nichts von Reyalun und so soll es auch sein. Umso erstaunlicher ist es da, dass es Deruonn gelungen ist, in das als unerreichbar geltende Bergtal vorzudringen. Shernay findet den verletzten Mann und ist sogleich von ihm fasziniert. Anstatt die Bewahrer zu rufen und so sein Schicksal zu besiegeln, versteckt sie den Fremden und pflegt ihn gesund. Doch im Tal bleiben kann er nicht, denn hier droht ihm der Tod. Shernay setzt ihre eigene Zukunft aufs Spiel und stiehlt sich ins Archiv, um den geheimen Weg aus dem Tal in Erfahrung zu bringen und Deruonn herauszuschleusen. Beim Weg durch die endlos erscheinenden Höhlen wird Shernay schnell klar, dass Deruonn ein gefährlicher Begleiter ist, der sich lautlos bewegt und die Wache stehenden Bewahrer in Sekundenschnelle ausschalten kann. Jetzt gibt es für Shernay jedoch keinen Weg zurück mehr, entgegen aller Vernunft hat sie das Tal und ihre Familie verraten und auch ihr droht nun der Tod durch die Bewahrer. Diese machen sich bald an ihre Verfolgung.
Nimry führte bisher ein behütetes Leben am Hof des Fyrsthen von Kalhsell mit dem die junge Frau entfernt verwandt ist. Dies ändert sich mit der Ankunft des Graaven von Flynnt. Der Fyrsth hat ihm Nimry als neue Ehefrau versprochen, um die Loyalität dieses wichtigen Verteidigers seiner Grenzen zu festigen. Der Graav will nicht warten, bis Nimry Achtzehn geworden ist, sondern sie gleich mit auf seine eigene Burg nehmen. Nimry schwant Schlimmes, denn sie ist bereits die fünfte Frau des Graaven. Die bisherigen Graavessas starben alle an plötzlichen Krankheiten. Nimry hegt den Verdacht, dass der Graav seine Frauen vergiftet hat. Doch der Wille des Fyrsthen ist Gesetz und so bleibt ihr nur, sich vor ihrer Abreise noch möglichst viel Wissen über Gifte und Gegengifte anzueignen. Nach einer schnellen Trauung beginnt für Nimry mit einem großen Treck an Wagen und Reitern die wochenlange Reise in Richtung Flynnt. In der ersten Herberge, in der sie Halt machen freut sich der Graav schon auf seine Hochzeitsnacht, während Nimry sich vor dem älteren Mann fürchtet. Doch noch bevor man sich aller Kleider entledigt hat, stürzt ein Bote herein. Der Norden wird angegriffen! Der Graav reist sofort mit einem Groß der Soldaten ab und Nimry und ihre Leibwächter müssen alleine mit den Wagen weiterziehen.
Blutfelsen ist ein eigenständiger Roman in der Welt von Geheimnisse der Klingenwelt und spielt ungefähr 100 Jahre vor dem ersten Band. Es ist durchaus hilfreich, aber nicht zwingend notwendig, diesen vorher gelesen zu haben. In der neuen Geschichte erfährt man deutlich mehr über die mysteriösen Urgorrn, die in Seelenspalter als die Welt bedrohendes Böse eingeführt wurden. Das Buch erzählt die Romanzen zweier sehr unterschiedlicher Frauen und von den Bedrohungen, denen die Bewohner der Klingenwelt sich stellen müssen. Auch die Schemenjäger, die die Grundlage des ersten Buchs bildeten, kehren zurück.
Leider hat Blutfelsen zwei Schwächen. Zum einen machen sich gleich mehrere Charaktere immer wieder ihre sehr ähnlichen Gedanken zur politischen und geographischen Situation von Kalhsell und seiner Nachbarländer, was durch die Wiederholungen schnell Langeweile aufkommen lässt. Zum anderen ist das Tempo des Buches sehr langsam. Zogen die Helden in Seelenspalter noch durch die halbe Welt, fragt man sich in Blutfelsen über 700 Seiten lang, wann Shernay denn endlich das Gebirge verlässt und Nimry mit ihrem Wagentreck endlich in Flynnt ankommt. Der erste Band hat hier die Erwartung einer großen Reise geweckt, doch der zweite Band setzt einen deutlich anderen Fokus. Im Verlauf der Handlung kommt es immer wieder zu kleineren Scharmützeln und vielen gefährlichen Situationen für die Helden und gegen Ende wird es dann noch mal so richtig spannend.
Nicht erschlossen hat sich mir der Titel des Buches, denn die Blutfelsen, eine Inselgruppe im Norden der Klingenwelt, kommt im Buch nicht vor.
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Blutfelsen