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Cover Milchgeld deutsch

Montags, einer der ruhigeren Tage bei der Polizei in Kempten, muss Kommissar Kluftinger seine Frau Erika immer zur Probe der Musikkapelle begleiten. Doch bevor er zu dieser ungeliebten Aufgabe aufbrechen kann, erreicht ihn ein dienstlicher Anruf. In seinem Heimatort Altusried wurde eine Leiche gefunden. Ein Mord ist etwas ganz Neues für die Allgäuer Idylle. Lebensmitteldesigner Doktor Philip Wachter wurde in seinem Haus stranguliert von einem Arbeitskollegen aufgefunden. Der Kollege und sein Chef des mittelständischen Milchwerks Krugzell weisen den Kommissar gleich direkt auf Wachters Frauengeschichten hin, ohne dabei konkreter zu werden. Außerdem loben sie die Arbeit des Verstorbenen, der wohl eine Koryphäe auf seinem Gebiet war und dessen innovative Entwicklungen das Unternehmen vor dem Ruin gerettet haben. Kluftinger wundert sich, dass so jemand dann nicht in einem größeren Betrieb sein Geld verdiente, doch angeblich war für Wachter das Leben im Allgäu ausschlaggebend für die Wahl seines Arbeitgebers.

Als der Kommissar jedoch mit den Töchtern des Opfers spricht, klingt es so, als wäre Wachter nach einem Streit mit seinem vorherigen Arbeitgeber umgezogen. An der Sache scheint noch mehr dran zu sein. Bei der Beerdigung entdeckt die Haushälterin des Opfers einen jungen Mann, mit dem sich Wachter kurz vor seinem Tod gestritten hat. Als sie Kluftinger auf ihn aufmerksam macht, rennt der unbekannte Mann direkt los und der Kommissar setzt zur Verfolgung an. Nachdem er dabei über ein frisches Grab stolpert, ist nicht nur der Verdächtige entkommen, auch die Trauernden sind wütend über die dramatische Unterbrechung der Beerdigung.

Milchgeld ist ein solider Krimi, in dem Kommissar Kluftinger durch gründliche Polizeiarbeit auf die Spur des Täters kommt. Komischerweise wurde in Richtung der mehrfach erwähnten Frauengeschichten Wachters überhaupt nicht ermittelt. Der Fall nimmt dabei einige interessante Wendungen. Mir fehlte allerdings das Besondere, was einen Kommissar Kluftinger-Krimi irgendwie von der Masse an Krimis abheben würde. Die vermutlich lustig gemeinten Alltagssituationen und Missgeschicke, in denen sich der Hauptcharakter wiederfindet, zum Beispiel mit seinen häufig schief gehenden Essensversuchen, zündeten bei mir nicht. Die Figur wirkte auf mich dadurch eher tragisch.

Der Roman wurde 2012 für die ARD verfilmt *.

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