Tris, ihr Bruder Caleb, ihr Freund Tobias und einige andere Überlebende Selbstlose und Furchtlose sind nach dem Vereiteln des Putschversuches im Chicago der Zukunft zu den Freundschaftlichen geflohen. Diese leben außerhalb der Stadt und bauen hauptsächlich Lebensmittel an. Die Flüchtlinge werden aufgenommen und versorgt, doch will man im Konflikt keine Partei ergreifen, um den eigentlich schon nicht mehr existierenden Frieden zwischen den Kasten nicht zu gefährden.
Doch die Gesinnung der Kaste ist härter erkauft als erwartet. Menschen mit zu viel Aggression werden mit Drogen beruhigt und diese scheinen auch täglich mit unter das Brot gemischt zu werden, um alle Mitglieder der Kaste der Freundschaftlichen in heiterer und friedfertiger Gemütslage zu halten. Als ein Trupp der putschenden Gelehrten mit einigen übergelaufenen Furchtlosen eintrifft, um nach den Flüchtlingen zu suchen, entkommen Tris, Tobias, Caleb und seine Freundin Susan zurück in die Stadt. Dort werden sie von den Kastenlosen aufgegriffen. Diese werden von Tobias totgeglaubter Mutter angeführt, die ihrerseits eine Machtübernahme durch die Kastenlosen plant.
Tris und Tobias ziehen weiter in das Hauptquartier der Aufrichtigen, wohin sich viele der Furchtlosen zurückgezogen haben. Dort müssen sie unter Einfluss eines Wahrheitsserums erst einmal Anschuldigungen der Mittäterschaft beim Putsch der Gelehrten entkräftigen. Kurze Zeit später werden sie erneut angegriffen. Die Angreifer verwenden diesmal jedoch keine tödlichen Waffen, sondern verschießen Pfeile mit einem neuen Simulationsserum. Nachdem die Furchtlosen zurück in ihr altes Hauptquartier gezogen sind, werden die Folgen des neuen Serums klar. Es ist zeitlich unbegrenzt einsetzbar und die Gelehrten nutzen es, um Furchtlose Selbstmord begehen zu lassen. Sie haben nur eine Forderung: Ein Abweichender muss sich ihnen stellen, sonst sterben jeden Tag weitere Furchtlose. Tris beschließt, dass sie sich zum Wohl Aller stellen wird und schleicht sich davon.
Das ganze Buch über leidet Tris unter dem Trauma, am Ende von Divergent / Die Bestimmung ihren Freund Will erschossen zu haben und der Selbstaufopferung ihrer Eltern. So kann sie keine Waffe mehr in die Hand nehmen. Ihre Schuldgefühle treiben sie zur Verzweiflung. Im Gegensatz zu Katniss Everdeen in den späteren Hunger Games / Die Tribute von Panem-Büchern führt diese Verzeiflung jedoch dazu, dass sich Tris ins Geschehen stürzt und aktiv nach Antworten sucht. Dies liest sich wesentlich angenehmer als die zunehmende Passivität in die die Hauptcharakterin aus Hunger Games / Die Tribute von Panem abdriftet. Auch weitere Ähnlichkeiten zwischen den Reihen sind nicht von der Hand zu weisen. In beiden werden Jugendliche dazu gezwungen andere zu töten und sehr viele Grausamkeiten zu ertragen. Veronica Roth ist dies ganz gut gelungen. Das Ende von Insurgent / Tödliche Wahrheit eröffnet einen kleinen Einblick in eine viel größere Welt, so dass man sich fragt, wie Veronica Roth die Story in nur einem weiteren geplanten Band zu einem zufriedenstellenden Abschluss bringen wird, der nicht mehr Fragen offen lässt, als er beantwortet.
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Insurgent / Tödliche Wahrheit