Für Iliana Kornblum könnten die Nachrichten gar nicht schlimmer aussehen. Vor kurzem noch wurden sie und ihr Vorgesetzter Mark Jacobs von der Presse in den Himmel gelobt, als sie für den Pharmakonzern Astrada ein Heilmittel für Alzheimer entdeckt haben. Jetzt stehen sie kurz davor, das Mittel auch bei Parkinson anwenden zu können. Doch als zwei Tage zuvor im Hamburger Hafen in einem Frachtcontainer indische Mädchenleichen gefunden wurden, die Stofftiere von Astrada in den Händen hielten, schlug die Stimmung gegen den Konzern sofort um. Nun muss sich Iliana mühsam den Weg durch Demonstranten kämpfen, um in ihr Labor zu kommen. Hier ist auch nicht mehr alles beim alten, denn Mark ist schon seit einigen Tagen nicht mehr aufgetaucht. Als der Konzernchef Freimuth sie in sein Büro bestellt, erfährt Iliana, dass Mark gekündigt hat und sie seinen Posten und die wichtige Präsentation vor dem Aufsichtsrat in der nächsten Woche übernehmen soll.
Dann taucht plötzlich Mark auf und erzählt ihr von den Blutfarmen in Indien in denen Mädchen ausgesaugt werden, um ihr Medikament herzustellen. Zusammen fliegen die beiden auf den Subkontinent, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. Iliana ist schockiert, als sie sieht, wie abgemagert die Mädchen in der besuchten Einrichtung sind. Sie müssen viel häufiger Blut spenden, als das für ihre jungen Körper erträglich ist. Ein Mädchen, mit dem sie etwas länger spricht, verstirbt noch während ihres Besuchs. Zusammen mit Mark plant sie die Aufsichtsratssitzung zu nutzen, um die Zustände aufzudecken und Freimuth zu stürzen. Der Aufsichtsrat ist vor allem um den Ruf der Firma und die Fortführung der Produktion besorgt. Während des Wortgefechts betont Freimuth immer wieder, dass es keine andere Möglichkeit gibt, das Medikament in ausreichenden Mengen zu produzieren. Iliana ist als Mutter eines kleinen Mädchens und als Tochter eines an Alzheimer erkrankten Mannes in einer emotionalen Zwickmühle. Ohne die Blutfarmen würden die Patienten, die inzwischen wieder ein normales Leben führen können, schnell rückfällig werden. Während sie noch mit ihrem Entsetzen kämpft, präsentiert Mark jedoch schon wieder einen völlig neuen Plan.
Transfusion ist ein spannender und faszinierender Thriller. Bei einer Lesung verriet Jens Lubbadeh wie viel von dem, was man im Roman über wissenschaftliche Forschungsergebnisse erfährt, auf Tatsachen basiert und wie es die Welt verändern könnte. Die erschreckenden Szenarien in seiner Geschichte wirken dann plötzlich überhaupt nicht weit hergeholt. Der Epilog hat mich überrascht, da er einen anderen Erzählstil verwendet und sehr viele Ereignisse zusammenfasst. Allerdings ziehen sie sich über einen längeren Zeitraum und die vorherige Handlung lediglich über wenige Tage, so dass die Notwendigkeit eines Bruchs des Erzählstils verständlich ist, auch wenn ich es spannend gefunden hätte, die letzten Entwicklungen des Falles direkter mitzuverfolgen.
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