Die Riesen greifen an! Tallynd du Böll ist die Erste, die den Angriff auf die Hafenstadt Pelemyn bemerkt. Mit ihrem besonderen Talent kann sie das Wasser beeinflussen und ist gerade im Meer vor der Stadt unterwegs als die 10.000 Mann starke Flotte eintrifft. Sogleich nutzt sie ihre Fähigkeiten, um möglichst viele Schiffe zum Kentern zu bringen und Raubfische anzulocken. Dank Tallynd erreichen nur Truppen das Festland. Doch die in Knochen gekleideten Riesen stellen sich auch in geringer Anzahl als formidable und starke Gegner heraus.
Noch während der Kampf tobt wird Tallynd losgeschickt, um die Nachbarstadt Festwyf im Norden zu warnen. Der vermehrte Einsatz ihres Talents kostet sie einige Lebensjahre und als sie in der Stadt eintrifft, sind ihre Bewohner bereits alle niedergemetzelt. Zeitgleich muss auch hier eine Flotte der Riesen eingetroffen sein. Tallynd beschließt auf der Spur der Riesen den Fluss entlang weiter ins Landesinnere zu schwimmen und die nächste Stadt zu warnen. Fornyo kann sie noch rechtzeitig vor den Riesen erreichen und den Bewohnern zu einer schnellen Evakuierung raten. Einer so großen Armee hat der kleine Ort nichts entgegenzusetzen.
Als Tallynd in ihre Heimatstadt zurückkehrt erfährt sie, dass mindestens auch eine der Nachbarstädte im Süden angegriffen und vernichtet wurde. Die Knochenriesen sind dabei jedoch nicht die einzigen einfallenden Truppen. Ein Vulkanausbruch auf der Insel Hathrir zwingt die dort lebenden Riesen unter Führung von Gorin Mogen zu evakuieren. Doch statt ihre Schiffe in Richtung ihrer Verwandten im Süden auszurichten, steuern sie nach Norden, um sich auch gegen den Willen der Bevölkerung in Ghurana Nent neu anzusiedeln.
Erzählt wird die Geschichte der Invasion vom Barden Fintan, der in Pelemyn zu Gast ist. Mit seinem besonderen Talent ertönt seine Stimme jeden Abend in der gesamten Stadt, die gebannt seinen Schilderungen folgt. Dabei nimmt er die Gestalten der Personen an, aus deren Sicht er berichtet. Nach und nach ergibt sich so ein großes Bild von den Geschehnissen auf dem Kontinent.
Laut Nachwort des Autors wollte dieser die besondere Atmosphäre einer an mehreren Tagen erzählten Lagerfeuergeschichte in Form eines Buches einfangen. Dies ist Kevin Hearne mit A Plague of Giants / Das Spiel des Barden gut gelungen. Handwerklich ist das Buch hervorragend. Jede Region des Kontinents hat sehr unterschiedliche Lebensweisen und man merkt dies auch an den angepassten Idiomen im Sprachgebrauch der jeweiligen Charaktere. Dazu gibt es sehr viele neue Begriffe für die Besonderheiten in der Fantasy-Welt, wie beispielsweise die unterschiedlich ausgeprägten magischen Talente. Vielleicht sind es sogar ein paar Wortschöpfungen zu viel, denn manchmal erschweren sie das Lesen unnötig. Durch die vielen Schauplätze und mehreren parallel stattfindenden Rieseninvasionen bleibt das Buch durchweg spannend. Selbst in den Abschnitten zwischen den abendlichen Geschichten kommt es zu brenzlichen Situationen für den Erzähler.
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A Plague of Giants / Das Spiel des Barden