ger. Sumpfdrachen; engl. Swamp Dragons

Allgemeines

Errols Kampf gegen den großen Drachen in Ankh-Morpork

Draco Vulgaris, besser als Sumpfdrachen bekannt, sind Drachen, wie sie funktionieren können. Sie sind klein und sehr schreckhaft. Schon der kleinste Schock kann dazu führen, dass sie explodieren.

Die 37 Arten von Sumpfdrachen sind im Preisrichter-Handbuch für Drachen aufgeführt.

Erscheinung

Die kleinen Sumpfdrachen sind reptilisch mit schuppiger Haut, birnenförmigem Körper und roten Augen. Sumpfdrachen verbreiten einen sehr starken chemischen Geruch, außerdem geht eine intensive Wärme von ihnen aus.

Größe

Sumpfdrachen sind durchschnittlich um die acht Daumen, das sind ungefähr 60 Zentimeter, groß. Der größte bekannte Sumpfdrache war Munterherz Klauenstoß von Ankh mit 14 Daumen, was circa einem Meter entspricht.

Biologie

Sumpfdrachen haben 8 Mägen. Außerdem verfügt der Verdauungstrakt auch noch über andere komplexe Komponenten, zum Beispiel Röhren für fraktionierte Destillation.

Ernährung

Sumpfdrachen sind omnivor. Sie fressen alles außer Metall und Eruptivgestein. Man darf nicht pingelig sein, wenn man in einem Sumpf aufwächst. Domestizierte Sumpfdrachen füttert man am besten mit einer Mischung aus Torf, Petroleum und einer Prise Schwefel.

Bezeichnungen

Weibliche Tiere bezeichnet man als Hennen (engl. hen) und ab der dritten Brut als Altglucken (engl. dams). Männliche Tiere werden bis zum 8. Monat als Kriecher (engl. pewmet), vom 8. bis zum 14. Monat als Hahn (engl. cock), danach als Schnauzer (engl. snood) und nach Vollendung des zweiten Lebensjahres als Raufer (engl. cobb) bezeichnet.

Eine Gruppe von Sumpfdrachen bezeichnet man als Haufen oder Peinlichkeit. Nach ihrem Tod werden sie als Krater (engl. crater) bezeichnet.

Paarungsverhalten

Mehrere Sumpfdrachen

Sumpfdrachen paaren sich in der Luft. Männchen kämpfen mit gespucktem Feuer gegeneinander. In der Brutzeit jedoch atmen nur die Hennen Flammen, um die Brut warm zu halten. Die Männchen beschränken sich darauf Feuerholz zu sammeln. Weibchen legen jeweils dreimal im Jahr bis zu vier Eier. Die meisten davon werden von unachtsamen Männchen zu Brei zertreten. Außerdem haben die Weibchen, was die Auswahl von Nistplätzen betrifft, den Mutterinstinkt und die Vernunft eines Ziegelsteins.

Außer in der Paarungszeit beachten männliche und weibliche Sumpfdrachen einander kaum und zeigen nur Interesse an Feuerholz. In der Paarungszeit, die sich alle zwei Monate wiederholt, bekommen sie jedoch die Zielstrebigkeit einer Kreissäge. Der Territorialinstinkt ist beim Weibchen ausgeprägter als beim Männchen.

Es konnte auch schon das erfolgreiche Werben eines Sumpfdrachen um ein Weibchen der Noblen Drachen beobachtet werden. Im konkreten Fall gestaltete das Sumpfdrachenmännchen seinen Verdauungsapparat aufwändig zu einer Art Rückstoßgenerator um, mit dessen Hilfe es wesentlich schneller und kunstvoller flog, als es diesen eher plumpen Sumpfdrachen zugetraut werden kann.

Feuer

Der Feueratem wird durch die Verbrennung höchst komplexer Verdauungsgase ermöglicht. Sumpfdrachen destillieren brennbare Flüssigkeiten oder Gase aus der aufgenommenen Nahrung und entzünden sie, wenn sie die entsprechenden Verdauungskanäle verlassen. Manchmal kommt es dabei zu einer Art Rückzündung, was dazu führt, dass sich der Drache stückchenweise über die nähere Umgebung, wie dem Boden, den Wänden und der Decke des Raumes, verteilt. Es hat den Anschein, als habe die Natur beim Design der Sumpfdrachen nicht sorgfältig genug geplant.

Krankheiten

Sumpfdrachen leiden unter einer Vielzahl von Krankeiten. Zu den bekannten zählen: Schieferkehle (engl. Slab Throat), schwarzer Widder (engl. The Black Tups), Trockenlunge (engl. Dry Lung), Schauder (engl. Storge), Schwanker (engl. Staggers), Werfer und Schlepper (engl. Heaves), Großes Heulen (engl. Weeps), Steine (engl. Stones), Gesenkte Fersen (engl. Abated Heels) und Zickzack-Kehle (engl. Zigzag Throat).

Als Standardwerk zur Aufzucht und Pflege von Sumpfdrachen gilt das von Lady Sybil Käsedick verfasste Buch Krankheiten der Drachen.

Wissenswertes

Im Großen und Ganzen ist es erstaunlich, dass Sumpfdrachen alt genug werden, um einen zweiten Sonnenaufgang zu erleben. Selbst die Durchquerung eines Raumes muss als biologisches Wunder angesehen werden. Sumpfdrachen haben nur deshalb überlebt, weil Sümpfe meist nur in abgelegenen Regionen mit wenigen natürlichen Feinden existieren. Drachen stellen ohnehin keine gute Beute dar: Wenn man die ledrige Haut und die starken Flugmuskeln wegnimmt bleibt nur etwas, das sich am besten mit einem schlecht strukturierten Chemiebetrieb vergleichen lässt. Es ist also kein Wunder, dass Drachen fast immer krank sind. Sie benötigen permanente Magenverstimmungen, um genügend Brennstoff zur Verfügung zu haben. Ein großer Teil der Hirnkapazität wird für die Kontrolle des Verdauungssystems beansprucht, das brennbare Substanzen aus den seltsamsten Grundstoffen gewinnt. Sie können sogar über Nacht ihr internes Leitungssystem verändern und es problematischen Stoffwechselprozessen anpassen. Die ganze Zeit über leben Drachen auf einer chemischen Messerschneide: Ein falscher Schluckauf und sie sind ein Fleck in der Landschaft.

Man fragt sich heute, warum Menschen sich früher vor Drachen gefürchtet haben. Wenn ein solches Wesen in einer nahen Höhle wohnte, brauchte man nur zu warten, bis es sich selbst in die Luft jagte oder an akuter Verdauungsstörung starb.

Wie viele von ihnen mögen wohl sogenannten Helden zum Opfer gefallen sein? Wie grausam, Geschöpfe umzubringen, deren einziges Verbrechen darin besteht, im Flug zu explodieren! Den einzelnen Sumpfdrachen liegt sicher nichts daran, eine Angewohnheit daraus zu entwickeln. Sumpfdrachen werden als Allesfresser bezeichnet, doch das stimmt nur zum Teil. In Wirklichkeit zehren sie hauptsächlich von ihren Nerven, wenn sie kummervoll über die Scheibenwelt fliegen und sich vor ihrem eigenen Verdauungssystem fürchten. Während die Familie noch versucht über den Explosionstod des Vaters hinwegzukommen, marschiert irgendein Hohlkopf heran, rückt die Rüstung zurecht und bohrt das Schwert in ein Etwas, das fast nur aus Mägen besteht und bald ohne fremde Hilfe gestorben wäre.

Wenn zwei Sumpfdrachen kämpfen, kämpfen sie bis zum Tod. Es gibt Mythen die behaupten, dass ein solcher Kampf mit einer Unterwerfungsbekundung endet, indem sich eines der Tiere auf den Rücken rollt. Das ist Unsinn. Wenn ein Tier dumm genug ist, sich vor einem Sumpfdrachen auf den Rücken zu rollen, schlitzt er ihm den Bauch auf. Was das angeht, sind sie den Menschen sehr ähnlich. Der Sumpfdrache, der gewinnt, tötet den Verlierer in jedem Fall. Danach explodiert er in den meisten Fällen vor Aufregung.

Die militärische Nutzung von Sumpfdrachen bei den Leichten Drachonern hat sich nicht durchgesetzt. Diesbezügliche Bestrebungen werden in den Memoiren von Oberst Karl-August Friedensreich Vierundzwanzig Jahre ohne Augenbrauen geschildert.

Bekannte Drachen

Bücher mit Sumpfdrachen

Ein Artikel aus dem DiscWiki.

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